SARAH NEMTSOV

sarah-nemtsov-2013

© Rut Sigurdardóttir

Sarah Nemtsov wurde 1980 geboren und ist Komponistin. Während andere Kinder mit 8 Jahren gerade ihr erstes Instrument erlernen, komponiert Sarah schon ihr erstes Stück und hat mit dem Komponieren bis heute nicht aufgehört. Ihre Werke werden bei international renommierten Festivals aufgeführt, wie zum Beispiel den Donaueschinger Musiktagen. 2006 wird ihre Kammeroper „Herzland“ in Hannover uraufgeführt und dann 2011 in einer Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper präsentiert.Ihre abendfüllende Oper „L’ABSENCE“ (2006-2008) nach dem „Buch der Fragen“ von Edmond Jabès wurde im Mai 2012 bei der Münchener Biennale uraufgeführt.2012 erscheint in der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats die Portrait-CD „A LONG WAY AWAY. Passagen / Hoqueti“.

„Helm Auf“ ist nicht Sarahs erster Versuch, Musik mit Literatur zu verknüpfen. Ihre Werke sind oft von Schriftstellern, wie Emlily Dickinson oder Edmond Jabès geprägt. Auch das Theater beeinflusst Sarahs Schaffen und so werden Konzert und Musiktheater miteinander verknüpft, wie im inszenierten Zyklus für Ensemble „A LONG WAY AWAY. Passagen“ (2010-2011). Gleichzeitigkeit und „chaotische Formen“ von Kammermusik beschäftigen sie in ihrem „Briefe-Zyklus“ von 2012, sowie in ihren neuesten Kompositionen, in denen auch Elektronik eine Rolle spielt. Um ihr ganzes Wissen, das sie sich schon sehr früh anfing zu erarbeite – als 8 – jähriges Mädchen –  weiterzugeben, agiert sie als Gastdozentin für Komposition an der Musikhochschule Köln. Außerdem arbeitet sie u.a. an einem Werk für Orchester, sowie mehreren Ensemble- und Kammermusik-Kompositionen. Sarah hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, u.a. 2012 den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Nachwuchsförderung“ und 2013 den Busoni-Kompositionspreis.

„Wer sich auf Nemtsovs Arbeiten einlässt, spürt alsbald, dass auch bei ihr das Interesse an verborgenen Kongruenzen zwischen den Künsten den kreativen Prozess entzündet. […] Klangbilder an der Schnittstelle von Konzert und Musiktheater, kaleidoskopische Veduten für sehende Ohren, die ein Mundharmonika-Motiv wie das Heulen einer Polizeisirene inszenieren, Brummkreisel und Tröte als Spielzeug aus fernen Kindertagen einführen oder Schreibmaschine und Weltempfänger wie Signale aus einem durch die Geschichte ausgelöschten, nur noch in der Imagination lebendigen Großstadt-Sound einsetzen.“ (Albrecht Thiemann in Opernwelt 8/2013 zu „A LONG WAY AWAY“)

 „Meisterschülerin, Stipendiatin, Preisträgerin – der übliche Weg einer begabten Komponistin, die in ihr Werk nicht das Übliche, sondern das Abseitige aufnimmt, nicht den Hauptweg, sondern die Schleichpfade beschreitet, nicht (nur) die Oberfläche, sondern die tieferen Ton-Schichten offen legt. Sarah Nemtsov stellt ihr Werk in den Dienst der Erinnerungskultur, die jedoch nicht von gesellschaftlich-politischer Schuld geprägt ist, vielmehr einen Ansatz im Persönlichen, in der Auseinandersetzung mit dem «Ich und..» sucht“ (Klaus Hübner in Neue Zeitschrift für Musik 6/2012)

Weitere Informationen unter:  http://www.sarah-nemtsov.de/